Burnout

Das Burnout-Syndrom

Bist Du entzündet oder bereits ausgebrannt und leer?

Begrifflich ist Burnout nur ungenau zu umschreiben, man kann ihn mit ausgebrannt sein, sich leer, verbraucht, krank und nutzlos fühlen übersetzen.  Bei dem Burnout-Syndrom handelt es sich meist um einen schleichenden, eher langfristig ausgebildeten , oft verdrängten – und häufig tabuisierten Prozess, der in unserer heutigen meist oberflächlichen schnelllebigen Gesellschaft anzusteigen scheint.

Das „Burnout-Syndrom“ resultiert dabei nicht nur aus Arbeitsüberlastung, aus Zeitmangel, aus Hektik und aus Schnelllebigkeit unserer Zeit, es muss wahrscheinlich ein tiefenpsychologisches Persönlichkeitsphänomen ursächlich vorliegen.

Wie kann ein Burnout-Syndrom entstehen?

Wer sehr engagiert hart und lange arbeitet, überschreitet sehr häufig seine Leistungsgrenzen. Wenn das Auftanken der Akkus mit der notwendigen Lebensenergie nicht mehr funktioniert, wenn die anerkennende Rückkopplung von außen unzureichend vorhanden ist, kann dieses Ungleichgewicht von Geben und Nehmen ein möglicher Beginn eines Burnouts sein. Führungskräfte, häufig auch indirekte Führungskräfte wie z.B. Gruppenleiter  sind Risikogruppen. Häufig ist diesen Personen gar nicht bewusst, dass ihre gesundheitlichen Beschwerden mit der Überforderung zu tun haben. Besonders fleißige, gewissenhaft arbeitende Menschen mit einem Selbstanspruch, der an Perfektionismus grenzt. Viele Arbeitnehmer, die einen geringen Selbstwert haben und sich durch ihre Arbeit, ihr Bedürfnis nach Anerkennung erfüllen sind gefährdet.

Weitere Faktoren für das Burnout-Syndrom sind:

Konkurrenzdruck und Verdrängungswettbewerb. Höchste Leistung und als Folge immer höhere Leistungsanforderungen. Eine Spirale nach oben. Ängste um den Verlust des Arbeitsplatzes und der existentiellem Lebensgrundlage.

Hier die Phasen eines Burnout-Prozesses:

Die Phasen konnte sind meist individuell, doch in meiner Arbeitspraxis konnte ich den roten Faden wie hier im Überblick beobachten.

Phase 1

Warnsysteme der Anfangsphase sind vermehrtes Engagement für Ziele, dabei das Gefühl unentbehrlich zu sein, das Gefühl nie Zeit zu haben, Verleugnung der eigenen Bedürfnisse, Hyperaktivität- gleichzeitig entstehen Gefühle von Müdigkeit, Erschöpfung und Energiemangel.

Phase 2

Warnhinweise: Jetzt reduziert sich das Engagement – eventuell kommt es zum Rückzug:

  • Im Allgemeinen entsteht eine Unfähigkeit oder ein Widerwille zu geben, es kann zum Verlust der Empathie und zum Zynismus kommen.
  • Gegenüber den Mitarbeitern, Kunden, Patienten, Bewohnern usw. kann die positive Einstellung schwinden, weil der größte Einsatz der eigenen Arbeit gewidmet ist. Distanz bzw. das Meiden von Kontakten und das Gefühl der Ernüchterung können das Resultat sein.
  • Es kann zu einer negativen Einstellung zur Arbeit allgemein kommen. Widerwillen, Fehlzeiten, Verlagerung des Schwergewichts auf die Freizeit können zu einem kurzen erblühen am Wochenende kommen.
  • Erhöhte Ansprüche, Verlust des Idealismus, die Konzentration auf eigene Ansprüche und das Gefühl von mangelnder Anerkennung oder auch private Probleme können zunehmen.

Phase 3

Ein Warnhinweis können emotionale Reaktionen oder Schuldzuweisungen sein.

  • Depressionen, Selbstmitleid, unbestimmte Ängste, abrupte Stimmungsschwankungen, verringerte emotionale Belastbarkeit, eine innere Leere, eine innere Abstumpfung, Apathie oder Schuldgefühle warnen.
  • Aggression, Schuldzuweisung, Vorwürfe an Andere, Reizbarkeit, häufige Konflikte mit Anderen, Ärger, Intoleranz, Launenhaftigkeit, Negativismus sind Hinweise.

Phase 4

  • Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, Ungenauigkeit und Desorganisation alarmieren deutlich.
  • Verringerung der Motivation und der Initiative, ein Dienst nach Vorschrift wird gemacht.
  • Die Kreativität verblasst durch eine verringerte Phantasie und Flexibilität.

Phase 5

  • Das emotionale Leben wird durch eine Gleichgültigkeit geprägt.
  • Sozialer Rückzug: Beschäftigung mit sich selbst, Gespräche über die eigene Arbeit werden gemieden. Privatkontakte werden reduziert und die Folge ist Einsamkeit.
  • Desinteresse am geistigen erleben, Hobbies werden aufgegeben und Langeweile macht sich breit.

Phase 6

Psychosomatische Beschwerden wie Schlafstörungen, Herzklopfen, Engegefühle in der Brust, Muskelverspannungen, Schwächung des Immunsystems, Rücken- und Kopfschmerzen, Übelkeit, Verdauungsstörungen, veränderte Essgewohnheiten, erhöhter Konsum von Alkohol, Kaffee, Tabak, Psychopharmaka, Drogen, Verlust der Libido usw. können nun begleiten.   (Psychosomatische Beschwerden können schon in den vorherigen Phasen auftreten)

Phase 7

  • Verzweiflung breitet sich aus:
  • Eine negative Einstellung zum Leben, Hoffnungslosigkeit, das Gefühl der Sinnlosigkeit, eine unüberwindbare Verzweiflung bis hin zu Selbstmordgedanken können den Betroffenen überfluten.